Social Media – jeder nutzt es, doch besonders für Ärzte gibt es einiges zu beachten! Was könnte schon schwer daran sein, ein paar Posts zu teilen, richtig? Falsch! Besonders das Social-Media-Marketing für Ärzte braucht Fingerspitzengefühl, eine gut durchdachte Strategie und vor allem das Knowledge, um rechtliche Stolperfallen und Reputationsschäden zu vermeiden.
Fehler beim Datenschutz, im Umgang mit negativen Kommentaren, oder ein vernachlässigtes Community-Management können sich auf Ihre Reichweite und den Vertrauensaufbau potenzieller Patienten auswirken.
Hier erfahren Sie die 12 häufigsten Social-Media-Fehler von Ärzten, die Sie unbedingt vermeiden sollten.
Ärzte Social Media Fail #1 – Niemals medizinische Ratschläge
Ganz oben auf unsere„Zu-vermeiden-Liste“ kommt ein Punkt von besonderer Wichtigkeit:
Ärzte sollten sich auf Ihrem Social Media Kanal niemals dazu hinreisen lassen, medizinische Ratschläge zu geben. Es muss für die Audience klar ersichtlich sein, dass Sie zwar Informationen teilen, aber Diagnosen und Behandlungsratschläge nur nach ausführlicher Untersuchung in der Arztpraxis gegeben werden.
Rechtliche Disclaimer sollten verwendet werden, um Haftungsrisiken zu minimieren und Missverständnissen vorzubeugen.
Ärzte Social Media Fail #2: Vermeiden Sie lange Posts im medizinischen Fachjargon
Die meisten Menschen haben kein medizinisches Hintergrundwissen und verstehen komplizierte Fachausdrücke nicht.
Präsentieren Sie Ihre Informationen daher immer verständlich und auf das Wesentliche reduziert. Der Content sollte abwechslungsreich sein: Sie könnten
- Bilder,
- Videos,
- Storys,
- Reels,
- Live-Streams
- und Karussell-Posts,
- oder Live-Sessions
auf Kanälen wie Instagram oder Facebook nutzen.
Qualität und Mehrwert stehen dabei immer im Vordergrund!
Fragen Sie sich, welche Informationen Ihren Patienten wirklich weiterhelfen oder welche Fragen Ihnen in Ihrer Praxis häufig gestellt werden.
Ein konsistenter Content sorgt dafür, dass Sie potenziellen Patienten in Erinnerung bleiben. Das hat natürlich auch Einfluss auf den Entscheidungsprozess.
Zudem tragen regelmäßige Posts auch dazu bei, dem Algorithmus beizubringen, dass Ihr Social-Media-Kanal relevant ist und das wiederum, wirkt sich auf Ihre Visibility und Ihre Engagement-Rate aus.
Ärzte Social Media Fail #3: Datenschutzverletzungen und Missachtung des Patientengeheimnisses
Sie dürfen keine sensiblen Patientendaten auf Social Media veröffentlichen. Hier ist das Werbegesetz für Ärzte klar ebenso wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Machen Sie nicht den Fehler und veröffentlichen sie patientenspezifische Informationen. Beiträge müssen immer anonymisiert sein. Sollten doch Bilder oder Videos veröffentlicht werden auf denen Patienten erkennbar sind muss die ausrückliche Zustimmung der betroffenen Personen eingeholt werden. Diese muss sich bewusst sein, welche Konsequenzen eine Veröffentlichung von sensiblen Informationen in den sozialen Medien haben kann. Sollte diese Zustimmung nicht vorhanden sein, kann das schwerwiegenden Konsequenzen nach sich ziehen.
Ärzte Social Media Fail #4: Rechtschreib- und Grammatikfehler
Rechtschreib- und Grammatikfehler wirken für den Leser unprofessionell und er wird sich unweigerlich die Frage stellen, ob der Arzt oder die Ärztin auch bei der Behandlung so nachlässig ist. Social Media Beiträge und deren Captions sind Teil Ihrer Markenkommunikation.
Beiträge mit Fehler sind besonders im Gesundheitssektors absolute No-Gos.
Eine „Content-Qualitätskontrolle“ kann Ihnen dabei helfen Fehler, seien es nun Rechtschreibung, Grammatik oder Tippfehler zu vermeiden. So können Sie Ihre Praxis vor peinlichen Fehlern, die Ihrer digitalen Reputation einen Kratzer verpassen könnte, vermeiden.
Praxis-Tipp: 🩺 Halten Sie Ihre Instagram-Posts kurz, knackig und auf den Punkt! Nutzen Sie eine starke Headline, klare CTAs und hochwertige Visuals, um direkt ins Auge zu stechen. Achten Sie auf eine einheitliche Bildsprache und bleiben Sie authentisch – so wird Ihr Content zum Scroll-Stopper! 🚀✨ #BrandAwareness #EngagementBoost
Ärzte Social Media Fail #5: Unprofessioneller Umgang mit negativem Feedback
Auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok hinterlassen Nutzer zwar keine formalen Sternebewertungen, aber sie geben dennoch direktes Feedback durch Kommentare, Nachrichten oder Diskussionen.
Ein unprofessioneller Umgang mit solchen Rückmeldungen kann schnell das Vertrauen beschädigen und die Reputation Ihrer Praxis beeinträchtigen.
Kritische Kommentare öffentlich zu ignorieren oder unüberlegt zu reagieren, hinterlässt bei der Community einen negativen Eindruck und kann langfristig Ihre Brand Reputation schwächen.
Ärzte Social Media Fail #6: Unregelmäßiges Posten – Die unsichtbare Praxis
Eigentlich ein No-Brainer – sollte man meinen.
Also nochmal: Regelmäßiges Posten ist essenziell – nicht nur für den Algorithmus, sondern auch für den Memory-Effekt Ihrer Community.
Doch viele haben es immer noch richtig verinnerlicht und denken, ein Post pro Monat wäre genug. Die Realität? Ohne regelmäßigen Content bleiben Sie bzw. Ihrer Praxis unsichtbar.
Social Media lebt von Konsistenz – nur wer kontinuierlich abliefert, bleibt relevant.
Die Community will mehr als nur gelegentliche Lebenszeichen. Sie erwartet spannende Insights und Mehrwert, der sie immer wieder catcht.
Ein gut durchdachter Content-Plan kann Ihnen dabei helfen, Struktur in Ihre Social-Media-Strategie zu bringen. Tools wie der Canva Content Planner, können Ihnen dabei helfen Ihre Posts effizient zu planen und immer im Flow zu bleiben. So bleiben Sie bei Ihren Followern präsent und etablieren Ihren Expertenstatus.
Ärzte Social Media Fail #7: Missing Storytelling – Die verpasste Chance, Emotionen zu triggern
Fakten sind wichtig, aber sie allein machen Sie auf Social Media nicht bemerkenswert.
Statt trockener Infos sollten Sie Ihre Praxis zum Leben erwecken – erzählen Sie Geschichten, anonymisierte Patientenerfahrungen oder zeigen Sie den authentischen Praxisalltag.
Storytelling soll vor allem eines – eine emotionale Verbindung schaffen.
Ob packende Case Studies, ein Behind-the-Scenes-Einblick oder persönliche Insights – solche Geschichten bleiben im Gedächtnis und differenzieren Ihre Praxis von MitbewerberInnen.
Fokussieren Sie sich also auf Storys, die inspirieren, berühren und Ihre Community aktiv mitnehmen!
Ärzte Social Media Fail #8: Unrealistic Expectations – Falsche Erwartungen wecken
Wenn Ärzte auf Social-Media überzogene oder falsche Erwartungen an Behandlungen wecken, kann das nicht nur die Glaubwürdigkeit stark schädigen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Irreführende Werbung oder reißerischer Content sind im Praxismarketing gemäß dem Werbegesetz für Ärzte streng verboten. Es ist essenziell, realistische und fundierte Ergebnisse zu kommunizieren, um keine Wunder zu versprechen und Missverständnisse zu vermeiden.
Ärzte Social Media Fail #9: Kein Community-Management betreiben
Ein Social-Media-Kanal ohne Community ist wie ein Café ohne Gäste – es mag wunderschön eingerichtet sein, aber ohne Menschen, die es mit Leben füllen, bleibt es leer und still. Nur die Interaktion macht es lebendig und erfolgreich.
Das Community-Management ist also ein entscheidender Bestandteil Ihres Social Media Marketings. Auf Kommentare, Nachrichten, Repostings und Likes muss reagiert werden, um Ihren Followern das Gefühl zu geben, dass sie Ihnen wichtig sind.
Falls Ihnen die Zeit fehlt, sich intensiv um das Community-Management zu kümmern, gibt es spezialisierte Praxismarketing-Agenturen, die diese Aufgabe für Sie übernehmen können. Eine Agentur wie Digital Praxis sorgt für den täglichen Austausch und stimmt sich bei fachlichen Fragen natürlich mit Ihnen ab, um sicherzustellen, dass Ihre Follower stets kompetente Antworten erhalten – und das ganz ohne zusätzlichen Aufwand für Sie. 😉
Der regelmäßige Kontakt zu Ihrer Community erhöht nicht nur Ihre Reichweite und den Erfolg Ihrer Praxis, sondern hilft auch dabei eine Vertrauensbasis bei Abonnenten aufzubauen, die schlussendlich für einen Besuch in Ihrer Praxis den Ausschlag gibt.
Ärzte Social Media Fail #10: Keine Nutzung von Videoformaten wie Live-Sessions
Live-Sessions kann für Ärzte eine tolle Gelegenheit sein, mit der eigenen Community in Kontakt zu treten. Sie könnten sie dafür nutzen, um Fragen zu beantworten oder über kompliziertere Eingriffe, Trends oder News zu informieren.
Aber Achtung: Eine Live-Session ist keine Sprechstunde. Es geht darum, informativ zu sein, ohne Ferndiagnosen zu stellen oder individuelle Beratungen zu geben. Trotzdem sind Live-Sessions eine tolle Möglichkeit, Reichweite zu erhöhen, Engagement zu fördern und vor allem authentisch und nahbar zu wirken.
Ärzte Social Media Fail #11: Zu viel Werbung, zu wenig Mehrwert
Statt Ihre Follower ständig mit Werbung oder trockenen Content zu bombardieren, sollten Sie das 80/20-Prinzip im Social Media Marketing nutzen. Dieses besagt: 80% deiner Inhalte sollten Mehrwert und Unterhaltung bieten.
Die restlichen 20% können dann gezielt für die Vorstellung oder Erklärung Ihrer Leistungen genutzt werden. Denn Ihre Follower bleiben Ihnen treu, wenn sie echten Nutzen aus Ihren Posts ziehen.
Wer ständig nur auf „Verkauf“ oder „Akquise“ aus ist, riskiert, seine Community zu verlieren.
Bonus-Tipp: Kombinieren Sie Ihre Posts mit Storytelling! So fühlen sich Ihre Follower nicht „beworben“, sondern in Geschichten und Erfahrungen eingebunden, die gleichzeitig Ihre Dienstleistungen subtil hervorheben.
Ärzte Social Media Fail #12: Alle Plattformen gleich behandeln
Jede Plattform – sei es Instagram, Facebook oder TikTok – spricht ihre eigene Sprache und hat ein spezielles Publikum.
Ein Beispiel: Sind Sie als Arzt oder Ärztin in der ästhetischen Medizin tätig, sprechen Sie vermutlich die Zielgruppe 30+ an. Das sind hauptsächlich noch Facebook-User. Deren Altersdurchschnitt liegt zwischen 25 und 44 Jahren. Diese Altersgruppe sucht schon nach detaillierteren Informationen und echten Erfahrungsberichten.
Beispiel: Bieten Sie Behandlungen mit Filler oder Botulinumtoxin an, sollten Sie potenzielle PatientInnen detailierte Einblicke in die Wirkweise dieser Behandlungen geben. Zudem überzeugen diese Zielgruppe vor allem Erfahrungsbericht von zufriedenen PatientInnen und positive Kundenbewertungen. Solche Beiträge schaffen nach und nach eine wertvolle Vertrauensbasis, die am Ende natürlich auch die Arztwahl beeinflusst.